Wie du vor der Kamera locker wirst

Locker vor der Kamera

Ihr fragt mich immer wieder wie ich es schaffe, dass meine Models bzw. Kunden vor der Kamera nicht verkrampft wirken.

Ein Geheimrezept gibt es dafür nicht. Natürlich spielt die Persönlichkeit eine große Rolle. Ich habe schon zu Beginn meiner Selbstständigkeit begriffen, dass Social Media der beste Weg ist, um auf einer anderen Ebene mit meiner Kundschaft zu kommunizieren. Durch das Medium „Instagram Stories“ bekam ich die Möglichkeit, meinen Followern viel „näher“ zu kommen.
Authentizität wird bei mir groß geschrieben, deshalb zeige ich mich in meinen Stories wie ich wirklich bin. Meine Follower haben dadurch das Gefühl mich zu kennen und wenn wir dann zum ersten mal aufeinander treffen, fühlt es sich nicht fremd an. Natürlich habe ich noch ein paar Tipps, die euch beim nächsten Shooting helfen können, die Stimmung aufzulockern!

1. Kommunikation

Kommunikation ist für mich wie auch für viele andere aus der Fotobranche das A & O.
Beide Seiten (sowohl Fotograf als auch Model/Kunde) sollten schon vorher abklären, was ihnen wichtig ist. Klärt schon im Vorfeld, welche Aufnahmebereiche im Rahmen des Möglichen liegen. Ihr solltet niemanden überreden müssen, den Aufnahmebereich zu wechseln. Das kann schnell nach hinten losgehen und für Unwohlsein sorgen. Ich arbeite beispielsweise mit namenhaften Firmen zusammen und achte daher stets darauf, dass meine Fotos nicht grenzüberschreitend wirken und weiterhin meinem Stil entsprechen. Wenn die Kommunikation problemlos erfolgt (zügig, zuverlässig, freundlich, ehrlich) hat man direkt ein besseres Gefühl beim Shooting!

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2. Sympathie

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist Sympathie. Wenn ich schon beim Mailkontakt/ Telefonat merke, dass das Model/der Kunde und ich nicht auf einer Wellenlänge sind, kommt es zu keinem Shooting. Wenn die Chemie nicht passt, fällt es dem Model/ Kunden schwer mir zu vertrauen. Ohne Vertrauen kann ich nicht gewährleisten, dass tolle Fotos entstehen. Übrigens: bei Hochzeiten verzichte ich niemals auf ein persönliches Kennenlernen vorab. Wenn ein persönliches Treffen aufgrund der Distanz nicht möglich ist, gibt es immer noch tolle Alternativen wie Skype.
Um jemanden ins beste Licht rücken zu können, muss die Sympathie also von beiden Seiten passen. Sollte es mal nicht passen, dann seid ehrlich.

3. Atmosphäre

Oft kommen meine Models/ Kundinnen von weit her. Ich fände es total uncool, direkt nach deren Ankunft mit dem Shooting zu beginnen, deswegen lasse ich die Mädels erstmal „ankommen“.
Wir trinken gemeinsam einen Tee oder Kaffee, essen Snacks und quatschen ein bisschen. Nach spätestens 30 Minuten starten wir dann allmählich mit dem Styling. Während des Stylings haben wir genügend Zeit, um einander näher kennenzulernen. Bei meinen Paarshootings sind wir immer draußen, deswegen ist es mit einem Kaffeekränzchen etwas komplizierter. Stattdessen gehen wir einfach etwas spazieren und unterhalten uns auf dem Weg zur endgültigen Location.
Unterhaltungen lockern die Stimmung auf. Außerdem lasse ich nebenher immer Musik laufen. Ich  habe auf Deezer eine Playlist für euch erstellt, die ihr gerne abonnieren könnt.

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4. Anweisungen & Eigeninitiative

Für Menschen, die zum ersten mal vor der Kamera stehen, ist es anfänglich oft sehr schwer, aus sich heraus zu kommen. Schüchternheit ist also keine Seltenheit und völlig normal. Der Fotograf sollte daher niemals hinter der Kamera verstummen. Das verunsichert die Person vor der Kamera bloß noch mehr. Ein guter Fotograf gibt beim Shooting Anweisungen und Rückmeldungen. Wichtig ist: Wenn ihr zufrieden seid, solltet ihr dies zum Ausdruck bringen. Wenn ihr noch nicht zufrieden seid, übt konstruktive Kritik aus. Für die Fotografen gilt also: reden ist gold!

Für die Models/Kunden gilt: Übt zu Hause vor dem Spiegel ein paar Posen. Vor dem Spiegel könnt ihr direkt sehen, welche Posen vorteilhaft und welche unvorteilhaft wirken. Außerdem solltet ihr eure Schokoladenseite entdecken! Um herauszufinden, welche Seite deine Schokoladenseite ist, stelle ich dir bloß eine Frage: Welche Seite streckst du der Kamera entgegen, wenn du ein Selfie mit dem Handy machst? #Selfietest

5. Inspirationen

Früher gehörte ich zu der Sorte Mensch, die sich spontan hat inspirieren lassen. Noch heute plane ich nicht alles bis ins kleinste Detail, doch ein wenig Vorbereitung kann nie schaden! Pinterest & Instagram sind tolle Inspirationsquellen um kreativen Input (z.B. Posen, Bildideen, Stylings, Outfitinspirationen) zu sammeln. Klar kann man das Rad nicht neu erfinden, doch es ist wichtig, dass ihr Ideen anderer nicht komplett abkupfert. Lasst euch inspirieren und schafft eure eigenen Werke auf die ihr stolz sein könnt!

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6. Styling

Ich schätze die Arbeit von Make-Up Artists sehr. Das hat verschiedene Gründe. Zum Einen nehmen sie mir als Fotografin enorm viel Arbeit ab. Die Haut bekommt einen schöneren Teint, das Gesicht wird konturiert, Unreinheiten und Augenschatten verschwinden beinahe gänzlich. Die Schönheit der Person wird betont. Nicht jeder ist talentiert, wenn es ums Schminken und/oder Frisieren geht (mich eingeschlossen), daher ist ein professional Make-Up Artist wirklich goldwert. Ein Styling dauert meistens 1-2 Stunden. Es kommt natürlich immer etwas auf die Haarlänge, die Haarstruktur und das gewünschte Make-Up an. Ein Make-Up Artist schafft es aber die anfängliche Nervosität etwas zu besänftigen. Achtet bitte stets darauf, dass eure Make-Up Artists hygienisch und ordentlich arbeiten. Der Make-Up Artist soll euch Arbeit abnehmen und nicht zusätzlich Arbeit machen. Für mich ist es immer ein bisschen wie bei der Mini Playback Show – die Mädels gehen in die Zauberkugel hinein und kommen top gestylt mit Selbstbewusstsein wieder heraus 😀

7. Hilfsmittel

Wie ich schon gesagt habe, ist es für Menschen die anfänglich vor der Kamera stehen oft nicht einfach mit der Kamera zu interagieren. Hilfsmittel erleichtern das Posen enorm. Viele fragen sich, wie die Hände hinsollen und wie sie am schönsten aussehen. Manchmal reichen primitive Gegenstände wie ein Stuhl, eine Leiter, ein Schirm, ein umgefallener Baumstamm, ein Kaugummiautomat völlig aus. Lauft mit offenen Augen durch eure Location und seid kreativ!

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8. Outfit

Auch bei der Wahl des Outfits ist die Kommunikation mit dem Fotografen sehr wichtig. Da jeder Fotograf einen anderen Stil hat, sollte man vorher abklären, welche Kleidung passend bzw. unpassend ist. Ich persönlich fotografiere sehr ungerne grelle, gemusterte oder unstrukturierte Kleidung. Pastellfarbene, mit Struktur versehene und einfarbige Kleidung hingegen mag ich sehr gerne. Wer Fotos in meinem Stil will, sollte also niemals mit einem neon grünen Tanktop aufkreuzen! Damit Fotograf und Model/Kunde auf einen Nenner kommen, empfiehlt es sich ein Moodboard zu erstellen. So kann das Model/ der Kunde gezielter die Kleidung auswählen. Um das Umhertragen von schweren Koffern/ Taschen zu vermeiden, könnt ihr dem Fotografen schon vorab Fotos eurer Outfits zukommen lassen. So habt ihr schon vorher die Möglichkeit, unpassende Kleidung auszusortieren. Location und Outfit sollten auf jeden Fall Matchen und hey: dass ihr euch in der Kleidung wohlfühlt, ist unentbehrlich!

Eine Antwort

  1. Vielen Dank für ein sehr interessantes Thema. Schließlich fand ich die Antworten auf alle meine Fragen. Ich werde diese Informationen gerne mit meinen Freunden teilen. Alles Gute!

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