Mami, haben hier echte Ritter gewohnt?

„Lass mal einen Tagesausflug machen!“
Das war es, was meine Freundin Anam zu mir sagte. „Lass mal einen Tagesausflug machen.“

Ich habe natürlich wie immer sofort angefangen zu planen. Als wir am Karfreitag ein freies Shooting mit Laura umsetzten, erzählten wir ihr von unseren Plänen, zur Burg Eltz zu fahren und sie war total begeistert. Weil wir uns direkt sympathisch waren, beschlossen wir, gemeinsam dort hin zu fahren. Die Glücksgefühle hielten aber nicht lange an, denn Anam musste plötzlich doch arbeiten. Weil Lionel, Laura und ich uns schon so gefreut hatten, bliesen wir unseren Trip aber nicht ab und fuhren trotzdem zwei Stunden in das Nirgendwo. Das Nirgendwo, dass sich irgendwo an der Mosel, in der Nähe von Koblenz befindet.

Für die komplette Woche war strahlender Sonnenschein gemeldet. Nur an dem Tag, an dem wir fahren wollten, bestand ein geringes Risiko für Regen.
„Ach Papperlapapp, die paar Prozent Risiko können mir nichts. Wir fahren trotzdem!“.

Morgens um 9.00 Uhr kam dann schon die erste Nachricht von Laura, dass es bei ihr regnet. Bei mir in Wetzlar war noch alles trocken. wir wollten unseren Ausflug einfach nicht absagen.
Um 11.00 Uhr fuhren wir dann los. Ich sag’s euch, es war die ganze Fahrt (fast 2 Stunden) über trocken und kurz vor der Ankunft fing es plötzlich an, wie aus Eimern zu regnen.
Wir saßen (ungelogen) 15 Minuten im Auto und konnten nicht aussteigen, weil es selbst mit Schirm unmöglich gewesen wäre, den langen Weg durch den Wald zur Burg zu laufen…
Ihr könnt euch vorstellen, wie nervig es ist, mit einem sieben jährigen Rabauken, der sich schon seit Tagen auf „die Ritterburg“ freut,  15 Minuten im Auto zu sitzen und zu warten.
Mir blieb nichts anderes übrig und ich hatte ja ohnehin nichts zutun, also fing ich einfach an zu beten 😀 Wenn nichts mehr hilft, dann bitte einfach den lieben Gott, wenigstens einmal gnädig zu sein.

Ein paar Minuten später wurde der Regen weniger. „Lass uns jetzt einfach loslaufen, ich hole die Schirme aus dem Kofferraum.“
Nun ging es los. Vom Parkplatz (übrigens kostenpflichtig, pauschal 2 €) liefen wir ca. 15 Minuten den grauenvollen Weg durch den Wald zur Burg. Grauenvoll fanden wir ihn, weil er direkt an einem Abgrund lag, der nicht gesichert war/ist. Ich habe keine Höhenangst, dennoch wurde mir wahnsinnig schwindelig und meine Beine zitterten. Ich kann mir bis heute nicht erklären, was da los war. Der Weg war wirklich ziemlich holperig, aber nach 15 Minuten kamen wir endlich an. Jeder, der schon einmal bei der Burg Eltz war, kennt dieses Gefühl, wenn er um die letzte Kurve läuft und dann endlich die Burg auf der linken Seite erblickt. Ihr könnt mir glauben, wenn ich euch sage, dass sie live tausend mal schöner ist, als auf jedem Bild, das ihr bisher gesehen habt. Als ich zum ersten Mal dort war, war ich schon total geflashed und nach einem Jahr hat der Zauber für mich nicht nachgelassen.

Mir war wichtig, dass ich dieses mal nicht nur hinfahre, ein paar Fotos schieße und dann wieder nach Hause fahre. Wir saßen insgesamt ca. vier Stunden im Auto und es sollte unvergesslich werden,  denn es waren Osterferien und mein Sohn Lionel ist der größte Ritter-Fan, den ich kenne. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht mit seiner Ritterburg spielt.

Die Burg hat bis zum 1. Nov. 2018 jeden Tag bis 17.30 Uhr geöffnet. Wir konnten sie also besichtigen. Natürlich war der Spaß nicht kostenlos. Erwachsene zahlen 10,00 € und Kinder 6,50 € Eintritt.
Hört sich vielleicht zu erst viel an, ich finde aber, dass der Preis durchaus gerechtfertigt ist, da im Preis eine 40 minütige Führung enthalten ist, die wirklich super spannend und informativ ist.
Wir schauten uns zuerst die sogenannte „Schatzkammer“ an, in welcher alle privaten Sammlungen mit über 500 Exponaten aus acht Jahrhunderten ausgestellt wurden.
Fühlte sich erstmal an, als wären wir in einem stinknormalen Museum… Wenn man die Burg von vorne sieht, denkt man nicht, dass sie innen so riesen groß ist. Allein die Schatzkammer ging über mehrere Stockwerke.

Als wir alles gesehen hatten, ging es weiter… Im Hof stand eine Frau, die zur deutschsprachigen Führung aufrief. Mit einer Gruppe von ca. 20 Personen starteten wir in einem Waffenraum.
Ich hatte vorher noch nie eine Burg von innen gesehen und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus (wenn ich schon so überwältigt war, wie hat Lionel sich wohl gefühlt? 😀 ).
Die Führung dauert, wie bereits erwähnt, 40 Minuten. Wir wurden durch Schlafgemächer, die Küche, den Rittersaal, Wohnraum etc. geführt und bekamen ordentlichen Input. Vielleicht haben einige von euch in meiner Story mitbekommen, dass sogar Lionel noch alles wusste? Insgesamt hat die Burg 100 Räume, 40 Kamine und 20 „Toiletten“. Übrigens ist ein Teil der Burg noch bewohnt 🙂

Ich möchte nicht zu viel verraten, weil es sicher einige von euch gibt, die die Burg irgendwann besichtigen möchten. Ich kann euch diesen Ausflug wirklich nur ans Herz legen, vor allem dann, wenn ihr Jungs habt, die auf Ritterburgen stehen 🙂

Nachdem die Burgführung beendet war und wir wieder unter freiem Himmel standen, hatte das regnerische Wetter endlich ein Ende und wir konnten doch noch ein paar schöne Erinnerungsfotos schießen. Auf meinem Instagram-Accountkönnt ihr weitere Bilder sehen.

Wart ihr schon einmal bei der Burg Eltz und wenn ja, habt ihr an der Burgführung teilgenommen?

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